Definition der Kernfusion

Kernfusion bezeichnet den Prozess, bei dem zwei leichte Atomkerne zu einem schwereren Kern verschmelzen. Dabei wird Energie freigesetzt.¹

Voraussetzungen für Kernfusion

Für eine Kernfusion sind extreme Bedingungen nötig:

  • Sehr hohe Temperaturen (ca. 100 Millionen Grad Celsius)
  • Hoher Druck

Diese Bedingungen sind notwendig, um die elektrostatische Abstoßung zwischen den positiv geladenen Kernen zu überwinden.²

Ablauf der Kernfusion

Leichte Atomkerne (z.B. Wasserstoffisotope wie Deuterium und Tritium) werden auf sehr hohe Geschwindigkeiten beschleunigt.

  • Bei Kollision überwinden sie die Coulomb-Barriere (elektrostatische Abstoßung).
  • Die Kerne verschmelzen zu einem schwereren Kern (z.B. Helium).
  • Bei der Fusion wird Energie in Form von Wärme und Strahlung freigesetzt.³

Energiefreisetzung

Die freigesetzte Energie lässt sich mit Einsteins Formel E = mc² berechnen, wobei m der Massendefekt ist – die Differenz zwischen der Masse der Ausgangskerne und der Masse des fusionierten Kerns.

Beispielreaktion

Eine wichtige Fusionsreaktion ist die von Deuterium und Tritium:

²H + ³H → ⁴He + n + 17,6 MeV

Hier verschmelzen Deuterium und Tritium zu Helium, wobei ein Neutron und 17,6 MeV Energie freigesetzt werden.

Natürliches Vorkommen

Kernfusion findet natürlich im Inneren von Sternen wie unserer Sonne statt.

Technische Umsetzung

Die kontrollierte Kernfusion auf der Erde zu realisieren, ist eine große technische Herausforderung. Zwei Hauptansätze werden verfolgt:

  • Magnetischer Einschluss (z.B. in Tokamak-Reaktoren)
  • Trägheitsfusion (mit Lasern)

Potenzial und Herausforderungen

Kernfusion bietet das Potenzial für eine nahezu unerschöpfliche, saubere Energiequelle. Herausforderungen sind jedoch die Kontrolle des Plasmas, die Materialbelastung und die Erzielung einer positiven Energiebilanz.

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